22. Feuerwehrfrauentreffen in Falkenberg

"Sie hat viele für das Ehrenamt begeistert"2017 20170418 1036027197

Andrea Fürstberger kandidiert nach 16 Jahren nicht mehr für das Amt der Kreisfrauenbeauftragten der Feuerwehren

Beim 22. Treffen der Feuerwehrfrauen standen die Verabschiedung der Kreisfrauenbeauftragten Andrea Fürstberger und ein Vortrag über Gefahren der sozialen Medien im Mittelpunkt.
"Es war schön mit Euch zusammenzuarbeiten", bedankte sich Fürstberger bei den Feuerwehrfrauen des Landkreises. Ein letztes Mal begrüßte sie ihre Kameradinnen im Feuerwehrhaus in Falkenberg, denn nach 16 Jahren wird sie im Mai nicht mehr für dieses Amt kandidieren.
Leider habe sich, wie sie berichtete, in ihrem letzten Jahr der Aufwärtstrend bei den Mitgliederzahlen nicht mehr fortgesetzt. 2016 habe sich, wie bei den männlichen Kollegen auch, die Zahl der Frauen bei der FFW verringert.

So sind derzeit 763 weibliche Aktive registriert, ein Jahr zuvor waren es noch mehr als 800. "Wir brauchen aber keine Quotenfrauen", betonte Fürstberger.
Frauenanteil liegt bei acht Prozent. Allgemein sind die Zahlen im Landkreis bei den Wehren um etwa sieben Prozent rückläufig. Laut Kreisbrandrat Johann Prex liege es daran, dass im letzten Jahr die so genannten "Karteileichen" aus den Mitgliederlisten entfernt wurden. Dennoch freut sich Fürstberger, dass Frauen in der Feuerwehr bereits in fast allen Bereichen vertreten sind. Seit letztem Jahr gibt es sogar eine Kommandantin. 16 von 128 Wehren des Landkreises haben noch keine Frau in ihren Reihen. Der Frauenanteil liegt nach wie vor bei acht Prozent, bei den Jugendlichen sogar bei 25 Prozent. "Das Potenzial ist noch lange nicht ausgereizt", ist Fürstberger überzeugt.
Nach dem Zahlenwerk berichtete sie von den Aktivitäten seit dem letzten Frauentreffen. So war sie unter anderem bei den Sitzungen des Kreisfeuerwehrverbandes und diversen Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr. Zudem war sie bei fünf Hauptversammlungen von Ortsfeuerwehren eingeladen. Mit den Feuerwehrfrauen ging es wieder zu einer Aufführung ins Theater an der Rott. Insgesamt ergaben sich mehr als 40 Termine für Fürstberger und ihre Vertreterin Christiane Dicklberger.
"Danke für das Engagement der letzten 16 Jahre": Landrat Michael Fahmüller lobte, dass Fürstberger viele Frauen für dieses wichtige Ehrenamt habe begeistern können. Beeindruckt von der Arbeit der Feuerwehrfrauen zeigten sich auch Falkenbergs Bürgermeisterin Anna Nagl und Falkenbergs FFW-Kommandant Markus Süß. Anna Nagl hat im Laufe der letzten Monate bei Brandfällen im Gemeindebereich miterlebt, wie wichtig die Frauen bei den Einsätzen waren.
"Aus einem kleinen Pflänzchen ist ein großer Strauß geworden", stellte Johann Prex fest. Der Kreisbrandrat ist überzeugt, dass die Frauen mittlerweile fest in der Feuerwehr angekommen sind. Auch für Prex war es die letzte Versammlung bei den Feuerwehrfrauen als Kreisbrandrat. Ebenso wie Fürstberger übergibt er sein Amt im Mai. Auch Fürstbergers Vorgängerin Ursula Hiller zollte der scheidenden Kreisfrauenchefin großes Lob. Am Ende gab es stehenden Beifall für die Kreisfrauenbeauftragte.

Zum Abschluss kündigte Fürstberger noch einige Termine an. Unter anderem startet im Oktober in Falkenberg ein Kurs "Selbstschutz für Frauen". Die Kosten dafür übernahm spontan Landrat Fahmüller.
"Das Internet vergisst nichts!" Davor warnte Werner Höllrigl. Wie wichtig das Thema Internet-Sicherheit ist, erklärte der Hauptkomissar von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Passau den Feuerwehrfrauen in seinem Vortrag. Das "Netz" berge eine Vielfalt von Gefahren. Egal ob auf Internetplattformen wie Facebook oder sonstigen Chatrooms: "Man sollte sich immer fragen, ob man die selbe Info auch einem Wildfremden erzählen würde", gab Höllrigl zu bedenken. Das arte zum Teil soweit aus, dass das gesamte Leben im Internet ausgebreitet werde. Auch die Trennung zwischen realer und digitaler Welt verschwimme zunehmend. "Freunde" im Internet, wie bei Facebook oder Twitter, würden als real erachtet. Kriminelle würden auf diesen Zug aufspringen und hätten ihre Aktivitäten ins Netz verlagert.
Kriminalpolizei rät zuMisstrauen im Internet "Oft fehlt es an gesundem Misstrauen im Netz", so Höllrigl. Vielen wäre nicht klar: Wenn einmal etwas im Netz ist, ist es nicht mehr steuerbar. Durch Teilen, Markieren und Kopieren könne sich ein Bild unkontrolliert verbreiten. Das könne auch böse enden. Etwa wenn ein Mädchen ein Treffen mit ihrem Chatpartner vereinbart und der "16-Jährige" in Wahrheit ein älterer Pädophiler ist. "Bei einem solchen Fall in Passau wurde Schlimmeres nur dadurch verhindert, dass die Mutter des Kindes zufällig auf Facebook von dem Treffen gelesen hatte", sagte Höllrigl.
Aber der Kriminalhauptkommissar hat auch festgestellt: Je älter die Nutzer werden, desto vorsichtiger werden sie auch. "Check dein Profil und schütze eigenes sensibles Material", empfahl er am Ende.

PNP-Bericht v. 20.04.2017

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