09-11-2023 Zwei Personen bei Vermisstensuche gerettet (2)

Am Donnerstag, den 09.11.2023 gegen 09:30 Uhr wurden die Feuerwehr Kirchdorf a. Inn und die Feuerwehr Ranshofen (Bezirk Braunau, Oberösterreich) zu einer Vermisstensuche am Inn im Bereich Kirchdorf alarmiert.

20231109 Bild1Bei einer ersten Abstimmung auf dem Polizeirevier wurde anhand weiterer Informationen festgestellt, dass sich die Einsatzörtlichkeit im Bereich Simbach befindet. Daraufhin wurde die zuständige Feuerwehr Simbach nachalarmiert.

Vermisst wurde ein älteres Ehepaar. Die Betroffenen waren schon seit ca. 20 Stunden abwesend und mussten bereits eine Nacht im Freien bei leichten Minusgraden ausharren. Man wusste zu diesem Zeitpunkt, dass sie zu Fuß im Bereich des Inn Dam unterwegs waren.

Die Suche mittels Hubschrauber seitens der Polizei wurde ergebnislos abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Boote im Wasser, um die Inn Ufer und Altwasser abzusuchen. Die Boote kamen von der Wasserwacht Simbach und von den Feuerwehren Simbach und Kirchdorf.

20231109 Bild2Im weiteren Verlauf wurden Suchhunde von der Polizei eingesetzt. Sämtliche Wege, Fahrbahnen und die Uferbereiche waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgesucht.

Nach weiteren Befragungen und Informationen konnte die Einsatzörtlichkeit in Höhe Erlach festgestellt werden. Daraufhin wurden sämtliche Einheiten und die Einsatzleitung in dieses Gebiet verlegt.

Bei einer weiteren Lagebesprechung konnte der Bereich weiter eingegrenzt werden, dadurch entschied man sich, Drohnen zur Suche anzufordern. Eine Drohe kam vom ABC-Erkunder des Landkreises Rottal-Inn der bei der Feuerwehr Pfarrkirchen stationiert ist, die zweite kam von der Feuerwehr Schalchen (Bezirk Braunau). Seit Beginn der Vermisstensuche war eine Verbindungsperson des AFKO-Braunaus als Ansprechpartner vor Ort.

20231109 Bild3Das Suchgebiet wurde in zwei Teile aufgeteilt. Zu dieser Zeit waren auch bereits zwei ATV von der Feuerwehr Simbach und vom BRK anwesend. Da es sich bei diesem Gelände um sehr unwegsames Gelände handelt, haben solche Fahrzeuge ihre Vorteile bei der Erkundung.

Die Suchhunde der Polizei hatten nach ca. 2 Stunden eine Spur in ein dicht bewachsenes Gebiet mit bis zu drei Meter hohem Schilf erkundet. Nach einer weiteren Suche mit den Drohnen in diesem Gebiet konnten die Personen im Dickicht lokalisiert werden.

20231109 Bild4Die Vermissten befanden sich zu diesem Zeitpunkt in einem erschöpften Zustand, waren aber wohl auf.  Die Rettung musste daraufhin auf kürzestem Weg passieren. Um dies zu ermöglichen, wurde das Flachwasserschubboot der Feuerwehr Kirchdorf in die Mühlauer Bucht geordert, um die Rettung durchzuführen. Da es sich bei diesem Gewässer um ein sehr flaches Gewässer, mit teilweise nur 10 cm Tiefe handelt, wurden noch zwei Zillen der Feuerwehr Braunau nachgefordert.

Als die ersten Kräfte der Feuerwehr das Ufer der Halbinsel erreichten, mussten sie sich einen ca. 250 Meter langen Weg durch das Dickicht kämpfen, bis sie die Vermissten erreichten. Als großer Vorteil zeigte sich dabei die Drohne, diese stand zu jedem Zeitpunkt über den Personen und konnte somit als Orientierung genutzt werden.20231109 Bild5

Nach einer Erstversorgung wurde eine Person mittels Schleifkorbtrage Richtung Boot getragen, die zweite Person konnte mit Hilfe den Weg eigenständig zurücklegen. Nachdem die Personen mittels Boote gerettet waren, wurden sie dem bereitgestellten Rettungsdienst übergeben.

Die Vermissten konnten somit nach ca. 26 Stunden lebend, mit leichten Erschöpfungserscheinungen gerettet werden. Die Freude und Erleichterung war bei allen Einsatzkräften und bei den Angehörigen zu spüren.

20231109 Bild6Im Einsatz waren die Feuerwehren: Kirchdorf, Simbach, Erlach und Pfarrkirchen. Aus dem Bezirk Braunau die Feuerwehren Ranshofen, Schalchen und Braunau. Die Polizei mit mehreren Streifen, Hundeführer und Hubschrauber. Die Wasserwacht mit Boot und Einsatzleiter Wasserrettung, das BRK mit mehreren Rettungswagen, Notarzt, Einsatzleiter Rettungsdienst, UG San-EL und ATV. Es waren ca. 90 Personen an der Suche beteiligt.

Anmerkung Berichtersteller F-KBM Heiko Schedlbauer:

Trotz der anfänglichen Unwissenheit in welchem Bereich sich die Personen aufhalten, konnten zügig erste Maßnahmen getroffen werden. Durch die Nähe des Polizeireviers Simbach zum Inn konnte in dem Gebäude eine effektive Einsatzleitung aufgebaut werden.

Von allen Beteiligten Einheiten (Feuerwehr, Polizei, Kreisbrandinspektion, Wasserwacht, Rettungsdienst) waren die Einheitsführer von Beginn an in den Entscheidungen miteingebunden, somit war sichergestellt, dass jeder den gleichen Informationssachstand besitzt. Die Zusammenarbeit unter den einzelnen Einheiten war überaus professionell, besonders zu erwähnen ist hierbei die Zusammenarbeit mit der Polizei.

Ebenfalls von großem Vorteil zeigte sich wieder einmal, wie wichtig eine Verbindungspersonen zu den Kollegen aus Österreich ist. Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Einheiten aus dem Bezirk Braunau war vorbildlich. Im Einsatzfall sind Grenzen nicht erkennbar und erzeugen auch keine Hürde.

Es konnte somit ein sehr kräftezehrender und belastender Einsatz nach ca. sechs Stunden erfolgreich beendet werden.

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