17-03-2023 Ausbildung Hilfeleistungskontingent Waldbrand

Wenn der Wald brennt, gibt’s für die Feuerwehr viel zu tun

Die letzten Jahre haben es gezeigt. Auch in Deutschland steigt die Gefahr von Wald- und Flächenbränden stetig. Im letzten Sommer ereigneten sich mehrere große Waldbrände in Deutschland, die viele Einsatzkräfte über Tagen, teilweise sogar über Wochen massiv forderten. Gottlob wurden bisher nicht die Dimensionen großer Waldbrände in Südeuropa erreicht, die uns jedes Jahr aufs Neue aufschrecken lassen. Auch unser Landkreis wurde bisher von größeren Vegetationsbränden verschont. Trotzdem darf diese Gefahr in den trockenen Frühlings- und Sommermonaten nicht unterschätzt werden.

Aus diesem Grund wurde, nach den Vorgaben des Freistaates Bayern, für den Landkreis Rottal-Inn ein Hilfeleistungskontingent Waldbrandbekämpfung am Boden beplant. Dieses ist überregional autark einsetzbar. Für Schadensfälle im Landkreis selbst wurde zusätzlich ein Modul Wald- und Flächenbrandbekämpfung beplant, dass im Vergleich zum Kontingent schneller einsetzbar ist.

Vor kurzem fand ein Treffen aller beteiligten Einheiten des Kontingentes statt. Hierbei ging es um ein Kennenlernen, den Aufbau der Einheit, eine erste theoretische, fachliche Schulung und die Vorstellung von Gerätschaften. Zu Beginn des Abends begrüßte Kreisbrandrat René Lippeck die Anwesenden Vertreter der beteiligten Feuerwehren.

IMG 8444Von Fach-Kreisbrandmeister Heiko Schedlbauer wurden zunächst die Vorgaben des Freistaates Bayern vorgestellt, ehe er auf die Zusammenstellung des rottaler Kontingentes genauer einging. Wie alle überregionalen Kontingente besteht es zunächst aus einem Vorauskommando, einer Führungskomponente und einer Versorgungseinheit – des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Dazu kommt ein Zug zur Logistik und Versorgung des Kontingentes, ein Zug zur Wasserförderung über lange Schlauchstrecken und ein Zug zum Wassertransport mit Tankfahrzeugen. Die Mannschaftsstärke des Kontingentes umfasst ca. 100 Einsatzkräfte von Feuerwehren und BRK. Des Weiteren stellte Schedlbauer den Anwesenden weitere wichtige Informationen und Details vor.IMG 8449

Im zweiten Teil des Abends erfolgte eine Schulung zur Einsatztaktik bei Wald- und Flächenbränden durch Kreisbrandmeister Maximilian Kaiser. In einer Gruppenarbeit mussten sich die Teilnehmer diverse Grundsätze und Erkenntnisse selbst erarbeiten, ehe Kaiser auf die Besonderheiten der Brandbekämpfung einging. Schnell zeigte sich den Anwesenden, dass sich die Taktik grundlegend von der üblichen Einsatztaktik bei der Brandbekämpfung von beispielsweise Fahrzeugen und Gebäuden unterscheidet. Auch die notwendige Ausrüstung unterscheidet sich von der Standartausrüstung der Feuerwehren.

Abschließend ging Kreisbrandmeister Stefan Niedermeier noch auf die Ausrüstung zur Vegetationsbrandbekämpfung ein. Hier konnte auch die bei einigen Feuerwehren bereits vorhandene Ausrüstung begutachtet werden. Außerdem konnten sich die Anwesenden über bereits gemachte Erfahrung austauschen. Es zeigte sich auch, dass sich manche Feuerwehren mit der Thematik bereits umfangreich befasst, und entsprechende, sinnvolle Ausrüstung beschafft haben. Dies zeigte auch der Erfahrungsaustausch und die offene Diskussion zum Ende des Abends. Hier war man sich auch einig, dass diese Veranstaltung nur ein Anfang ist. Es sind noch viele Übungseinheiten notwendig um effektiv Wald- und Flächenbrände größeren Ausmaßes bekämpfen zu können. Auch der Wunsch nach einer Übung für das gesamte Kontingent wurde geäußert.
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Abschließend dankte Kreisbrandrat Lippeck den Anwesenden für ihre geopferte Zeit, diese kamen von den Feuerwehren Anzenkirchen, Eggenfelden, Gangkofen, Hickerstall, Hofmark Gern, Julbach, Kirchdorf am Inn, Pfarrkirchen, Reichenberg, Ruppertskirchen, Schildthurn, Stubenberg, Tann und Unterhöft. Besonderer Dank galt der Feuerwehr Reichenberg, in deren Gerätehaus die Veranstaltung stattfand.

 

Stefan Niedermeier

Kreisbrandmeister 5/1

 

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