Einsatzübung Gefahrgutzug Lkr. Rottal-Inn

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte der Gefahrgutzug des Landkreises Rottal-Inn endlich wieder einmal in voller Stärke üben.

bung Johanniskirchen1Zunächst wurde zu dieser Übung die Ortsfeuerwehr Johanniskirchen nach Stichwort „ABC1 undefinierbarer Geruch“ in die Max Peinkoferstraße nach Johanniskirchen gerufen. Bei der ersten Erkundung durch den Einsatzleiter wurde eine unklare Lage vorgefunden. Der undefinierbare Geruch konnte bestätigt werden, außerdem wurden zwei verletzte Personen im Bereich eines Tankwagens vorgefunden. Die Personen wurden umgehend von einem Angriffstrupp unter Atemschutz gerettet und an den mitalarmierten Rettungsdienst übergeben. Der betroffene Bereich wurde abgesperrt, der vermeintlich ausgetretene Stoff anhand der am LKW angebrachten Gefahrennummer identifiziert sowie eine Möglichkeit der Notdekontamination (Reinigung der Einsatzkräfte und Verletzten) aufgebaut. Zusätzlich wurde der Gefahrgutzug des Landkreises Rottal-Inn nachalarmiert.



bung Johanniskirchen2 Während sich die Einheiten des Gefahrgutzuges auf den Weg nach Johanniskirchen machten, wurde vor Ort die Abschnittsführungsstelle (AFS) im Gerätehaus, sowie ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Noch während der Anfahrt konnte der Stoff Dichlorethan an die anrückenden Kräfte durchgegeben werden.

Die Führungsunterstützung (FU) des Gefahrgutzuges (Florian Tann 11/1) fuhr die Einsatzadresse direkt an, alle weiteren Einheiten wurden in den Bereitstellungsraum beordert. Der Leiter des Gefahrgutzuges FKBM Heiko Schedlbauer ließ sich vor Ort vom Einsatzleiter in die Lage einweisen. Nach und nach wurden die Teileinheiten des Gefahrgutzuges an die Einsatzstelle abgerufen.

Die Führungsfahrzeuge der Unterabschnitte positionierten sich um die FU des Gefahrgutzuges. Die Abschnittsführer wurden vom Leiter des Gefahrgutzuges in die Lage eingewiesen, ehe die konkreten Maßnahmen begonnen wurden.

Dies waren:

  • Errichtung eines Dekonplatzes durch die Feuerwehr Triftern und Wittibreut
  • Auffangen und evtl. Umpumpen, bzw. Abdichten des austretenden Stoffes Feuerwehr Eggenfelden
  • Messungen und Erkundung aus der Luft Feuerwehr Pfarrkirchen
  • Sicherstellung dreifach Brandschutz Feuerwehr Simbach am Inn
  • Unterstützung Evakuierung Feuerwehr Bad Birnbach
  • Diverse Transportaufgaben FF Kirchdorf am Inn

Die Abschnittsführungsstelle im Gerätehaus Johanniskirchen kümmerte sich um verschieden rückwärtige Aufgaben, dies waren z.B.:

- Sammelpunkt für Evakuierte Bewohner festlegenbung Johanniskirchen3

               - Bürgermeister kontaktieren und Lagemeldungen geben

               - Bauhofleiter informieren

               - Kreisbrandrat anrufen Lagemeldung geben

               - Lagekarte führen

               - Getränke und Essen organisieren

               - Bus zur Evakuierung ausfindig machen (Telefonisch nachfragen)

               - Anrufe besorgter Bürger / Eltern

               - Ersatz LKW organisieren (Telefonische Abfrage)

               - Kräfteübersicht führen

               - Absperrung organisieren

               - Einsatztagebuch führen

               - Sondergerätschaften organisieren

               - Presseerklärung vorbereiten

               - Fahrzeug für Paralleleinsätze vorhalten

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An der Einsatzstelle wurden die notwendigen Maßnahmen von allen Einheiten strukturiert abgearbeitet. Der Stoffaustritt konnte gestoppt und bereits ausgetretener Stoff aufgefangen werden. Die Einsatzkräfte wurden nach Abschluss der Arbeiten dekontaminiert. In Windrichtung wurden mehrere Gefahrstoffmessungen durchgeführt. Auf Grund der dadurch gewonnenen Erkenntnisse wurden der angrenzende Kindergarten und die angrenzende Schule, sowie einige, betroffene Wohnhäuser evakuiert. Mittels Drohne wurden Luftaufnahmen von der Einsatzstelle gemacht. Der ebenfalls beteiligte Rettungsdienst kümmerte sich um die verletzten Personen.

Nachdem alle Maßnahmen abgeschlossen waren, wurde mit den beteiligten Führungskräften der Übungseinsatz besprochen. Hierbei konnte einige wichtige Erkenntnisse für zukünftige Einsätze gewonnen werden. Ziel der Übung war das Zusammenspiel aller beteiligten Einheiten in dieser neugeschaffenen Struktur des Gefahrgutzuges zu testen.

Nachdem alle beteiligten Einheiten wieder ihre Einsatzbereitschaft hergestellt hatten, gab es noch eine Brotzeit am Feuerwehrhaus Johanniskirchen. Hier wurde die Übung mit allen Beteiligten kurz nachgesprochen. Sowie allen für die geopferte Freizeit gedankt.

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